Sonntag, 17. Februar 2008

Der Tag der vollen Portemonnaies

6.2.2008

Inzwischen ist eindeutig klar geworden, warum Hamas die Grenze zwischen Gaza und Ägypten durchbrach. Erwartungsgemäss wird der Welt vorgelogen, die fürchterliche Not im Gazastreifen, der Hunger und der Mangel an Zigaretten hätten dazu geführt – aber diese Gründe stimmen in keiner Weise. Denn nichts lässt eine totalitäre Organisation gleichgültiger als das Wohlergehen ihrer Bevölkerung. Was zählt die die Erhaltung der Macht und das Durchsetzen ihrer Ideologie oder Religion. Das war so bei den Nazis, bei den Kommunisten und hier in Israel bei der Schas-Partei, um einige Beispiele zu nennen. Sorge für die Bürger mittels Kindergärten, Gratisschulen und ähnlichem ist ein reines Mittel zum Zweck. Dieser Zweck ist die Unterstützung der Bevölkerung für die totalitäre Politik zu „kaufen“, auch wenn diese am Ende in die Katastrophe führt.

Hunderttausende Gazaner mit vollen Portemonnaies überfluteten den Norden der Sinaihalbinsel und die Stadt El-Arish. Sie kauften sie völlig leer. Bis Nachschub eintraf, erlitten die Einwohner von El-Arish dadurch möglicherweise einige Hungertage. Damit will ich nicht behaupten, in Gaza herrsche keine Not. Doch diese Not wird masslos übertrieben dargestellt und lässt sich mit den wahren Nöten in anderen Gegenden der Welt nicht vergleichen. Die palästinensische Propaganda, eine Einrichtung, um die die arabische Welt wahrhaftig zu beneiden ist, hat es jedoch fertig gebracht die Realität auf den Kopf zu stellen und die Nöte der Gazaner masslos übertrieben ins Bewusstsein der Welt einzupflanzen. Das gilt auch für die Behauptung, Gaza sei die am meisten überbevölkerte Gegend der Welt. Untenstehende Statistik veröffentlichte ich schon früher (12.9.2005) und sie zeigt, dass es überaus dichter bevölkerte Gegenden und Städte gibt, einige davon ausgesprochen wohlhabend, wie Singapore, Hongkong und Monaco, während Einwohner wie jene in Manila, Calcutta und Cairo in einem Elend leben, an dem sich Gazas Palästinenser nicht im entferntesten messen können. Allerdings, um auf den Boden zurückzukehren, Israel, das auch als relativ dicht bevölkert gilt, besitzt eine Bevölkerungsdichte von 756.8 Einwohner pro Quadratmeile (http://www.mfa.gov.il/MFA/Facts+About+Israel/Israel+in+Maps/Population+density-+people+per+square+kilometer.htm).

Gebiet Bevölkerungsdichte per Quadratmeile

Gaza 8666

District of Columbia 9176

Gibraltar 11'990

Singapore 17'751

Hong Kong 17'883

Monaco 41'608

Macao 71'466

Cairo 82'893

Calcutta 108,005

Manila 113,810

(Sources – Statistical Abstract of the United States, 2004-2005, Tables 18 and 1321; Demographia -- Population Density: Selected International Urban Areas and Components )

Zurück zum Thema. Der wirkliche Grund, von den Sicherheitsbehörden Israels bestimmt gleich erkannt, aber vom Publikum erst nicht wahrgenommen, ist die Möglichkeit, mehr und schwerere Waffen nach Gaza zu importieren, ohne sie mühselig durch die Kriechtunnels unter dem Grenzzaun zu transportieren zu müssen und Selbstmordterrorteams via Ägypten nach Israel einzuschleusen. Seit über einem Jahr der Ruhe sind die Ängste des israelischen Publikums vor Terroranschlägen in den Hintergrund getreten – jetzt, nach dem zwar nicht sehr „erfolgreichen“ Anschlag in Dimona, treten sie erneut hervor. Es liegt nun an der Regierung und der Armee, sich damit zu befassen und dafür eine Lösung zu finden – möglichst eine, die weder arabischen noch israelischen Zivilisten und Soldaten das Leben kostet. Leider ist es so, dass der Preis für die Drahtzieher des Terrorismus keine Rolle spielt. Der Tod ist ihr Produkt und dafür scheint kein Preis zu hoch zu sein.

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