Donnerstag, 17. September 2009

Gegensätze

Mein Cousin Ernst überraschte mich mit einem ausdrucksstarken Bild. Es hat’s in sich. Wollte man die dargestellte Zeitschrift auswechseln (Photo Shop macht’s möglich), könnte das Ziel dieser hier demonstrierten biologischen Aktivität nach Bedarf, Aktualität und inneren Zwängen angepasst werden. Ich will keine Vorschläge vorbringen, jedoch auf die bewundernswerte Treffsicherheit des Schützen hinweisen.

Doch man kann auch anders miteinander umgehen. Freund Peter sandte mir aus Haaretz einen wunderschönen Artikel mit Bild über eine jüdische Reformgemeinde in Amerika, die ihre Synagoge einer muslimischen Gemeinde für die Zeit des Ramadans zur Verfügung stellt. Neben der Gemeinde „Beth Chaverim“ in Ashburn, Virginia, vermietet in derselben Stadt auch die Gemeinde „Northern Virginia Hebrew Congregation“ ihr Gotteshaus an Muslime. Doch wie ich las, ist diese kommerzielle Transaktion der kleinere und rein formale Teil dieser Kooperation. Juden und Muslime lernen einander privat kennen, Muslime sehen wie Judentum funktioniert und seine Religion ausübt. Der Imam besuchte den Freitagabendgottesdienst und predigte dort, Rabbiner Robert Nosanchuk tat dasselbe an muslimischen Gottesdiensten am selben Ort.
„Leute sehen die jüdisch-muslimischen Beziehung als einen Konflikt, doch hier werden Stereotypen aus dem Wege geräumt“, sagte der im Sudan geborene Imam Mohammed Magid der All Dulles Area Muslim Society. Die jüdische Gemeinschaft nicht nur toleriere ihn und die Muslime, sondern ihre Mitglieder hätten sie ausgesprochen herzlich willkommen geheissen. Wie Magid sagt, hätte ein Mitglied der Moschee ihm gesagt: „wenn ich das nächste Mal einen Juden sehe, werde ich ihn mit anderen Augen betrachten“.

Rabbi Robert Nosanchuk meint, diese Beziehung funktioniere in beide Richtungen. „Man lernt jemanden erst dann wirklich kennen, wann man ihn zu sich nach Hause einlädt, sein Gesicht wieder erkennt und sich die Namen seiner Kinder gemerkt hat.“
Zahlreiche Muslime kommen heute nur noch in die Moschee der Synagoge. Man findet es dort gemütlich und es seien immer freie Parkplätze zu finden. Der Imam scherzte sie sollten anschliessend doch gleich noch für den jüdischen Freitagabendgottesdienst bleiben.

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