Freitag, 9. April 2010

Trefft Said Abu-Shakra am 23. April 2010

Einladung in die Helferei Zürich

Am Freitag, 23. April 2010 findet in der Helferei, Kirchgasse 13, 8001 Zürich um 19.00 Uhr ein öffentlicher Abend mit Said Abu-Shakra, dem Gründer und Leiter der Kunstgalerie Umm El-Fahm statt.

Reinhard Meier, Auslandredaktor der NZZ im Ruhestand, wird mit Said ein Gespräch durchführen. Dazu werden eine Präsentation über die Aktivitäten der Galerie und ein kurzer Film über die Kinderkunstschule gezeigt. Said wird gerne Fragen aus dem Publikum zum Thema seiner Arbeit und Zukunftspläne beantworten. Er wird Englisch sprechen.

Said Abu-Shakra wird von seiner Mitarbeiterin Lilli Stern und mir begleitet.

Zweck unseres Schweizeraufenthaltes ist neben der Förderung des Bekanntheitsgrades dieser rein arabischen Friedensarbeit in Israel, ein gewisses Mass an finanzieller Unterstützung der Galerie und ihrer Zukunftspläne zu gewinnen.

Wir würden uns freuen, Uris Tagebuchfreunde an diesem interessanten Abend zu begrüssen.

Euer Uri

Samstag, 3. April 2010

Bizarres

Heute fuhr ich mit Enkel Itai (17) zu „meiner“ Galerie in Umm El-Fahm. Danach traten wir in das im gleichen Gebäude liegende Restaurant und wurden, wie immer, von Inhaber und Kellner herzlich begrüsst. Wir hatten eine einfache aber feine arabische Mahlzeit. An der Wand hingen Fotos verschiedener Anlässe des Restaurants, darunter einige Bilder von Scheich Ra’ed Salah. Ich erzählte Itai über den Scheich, dass er einst der beste aller Bürgermeister der Stadt gewesen sei, bis er eines Tages Allah gefunden habe (oder der ihn), Anführer der Islamischen Bewegung Nordisraels wurde und heute nur noch Hass gegen Juden und Israel versprüht und gewalttätige Demonstrationen in Jerusalem veranstaltet. Wie er in den vergangenen Wochen und Monaten die israelischen Araber belog und ihnen erzählte, die israelische Regierung wolle den Tempelberg mit der Al-Aksa und der Omar Moschee zerstören, um den alten Tempel wieder aufbauen zu können. Dann redeten wir über anderes, vielleicht über's Essen.

Am Tisch hinter uns ass gerade eine fünfköpfige Familie, an einem anderen Tisch sassen zwei Frauen mit einem Mann. Eine der zwei Frauen, sie trug einen schwarzen Hijab und darüber eine wie ein Turban gewickelte schwarz-weisse Kaffiya, jene, die Onkel Arafat weltweit populär gemacht hat. Die junge Frau trug eine Brille mit einem dicken schwarzen Gestell und eckigen Gläsern. Das erste Mal hatte ich sie an einem Konzert im Kunstmuseum Tel Aviv getroffen. Heute traf ich sie wieder und mein Ärger darüber, hat sich auch jetzt noch, einige Stunden später, nicht gelegt. Sie kam mir bekannt vor, ich war mir aber nicht sicher und blickte sie wiederholt an, was sie offenbar merkte.

Nach dem Essen trat ich zu ihr hin und fragte: „Bist Du nicht Tali?“. Sie bestätigte, sie sei Tali Fahima und übrigens habe sie gelauscht und gehört, was ich meinem Enkel gesagt habe und das stimme überhaupt nicht. Man müsse nur dem Scheich Salah seine Reden genau gehört haben. Ich gab zu, die Reden des Scheichs nur gelesen zu haben, aber sie gab sich damit nicht zufrieden und redete weiter über die israelischen Archäologen, die mit ihrer Arbeit den Tempelberg und vor allem die zwei Moscheen al-Aksa und Omar zerstören wollen. Und dann sei ich zu ihr gekommen und habe sie an der Hand geschüttelt! Von mir auf ihre offensichtliche Verehrung und Liebe für den Scheich angesprochen, bestätigte sie mir, sie sei heute Mitglied der Muslimischen Bewegung. Sie ist zum Islam übergetreten, zum reaktionären Islam der islamistischen Muslimbrüder (den heute in Palästina die Hamas vertritt) – obwohl ich überzeugt bin, dass wenn Islamisten in Israel eines Tages die Macht an sich gebracht haben sollten, sie alle Juden, auch mit ihnen heute sympathisierende, umbringen würden, ob sie Norman Finkelstein, Ilan Pappe, Phillipe Levy oder Gideon Levy heissen – um einige grosse jüdische israelkritische Geister zu nennen – denn dann würden diese nützlichen Idioten nicht mehr gebraucht. Aber mit dem Tatbeweis des Übertrittes zum Islam, sei wohl die Überlebenschance gestiegen. Ob das der Grund ihres Übertrittes zum frauenfeindlichen Islam der islamischen Bewegung ist? Ich denke nicht, denn dazu ist sie viel zu verbissen und humorlos. Ich antwortete ihr, ich arbeite seit Jahren für die Galerie von Said Abu-Shakra, mit dem Ziel Verständigung, gegenseitiges Verstehen, Zusammenleben ohne Hass und gemeinsame Existenz zu erreichen. Religionen interessieren mich herzlich wenig und dann meist nur in ablehnendem Sinn, ganz besonders und vor allem, weil sie gerade heute für diesen und andere Konflikte die tragende Rolle spielten. Zudem hätte ich weder Lust noch Zeit mit ihr darüber zu diskutieren. Mein Enkel warte. Worauf ich ihr davonlief.

Es wird von Gefängniswärtern bezeugt, dass, als Tali Fahima ihre Zuchthausstrafe antrat, sie geschrien habe: „Itbach al-Yahud!“, in Deutsch „schlachtet die Juden!“. Bekannt wurde sie durch ihre Freundschaft mit Zakharia Sbeidi, einem „Terroristenführer“ in Jenin, der viel in die Luft schoss, doch im Allgemeinen kaum je jemandem weh tat. Sie wohnte bei seiner Familie, um ihm als persönliches Schutzschild zu dienen. Als Sbeidi jedoch mit Israel ein Abkommen über seine Straffreiheit einging, nannte ihn seine Freundin „die Hure des Shin Beth“ (Shin Beth ist der israelische Abwehrdienst, auch Shabak genannt). Die bewährte Wahrheit, dass Konvertiten noch fanatischer sind, als ihre Vorbilder, hat sich wieder einmal bestätigt.












Hier statt religiöser Verbohrtheit als Ablenkung eine Rätselfrage. Was symbolisiert der alleinstehende Baum und was oder wen symbolisieren die diszipliniert anstehenden Hunde? Könnte der schöne starke Baum Israel sein und die Hunde seine ihn anpinkelnden Nachbarn und Kritiker?